
Jerry
Frantz - Das (wegen dem Anschlag) nicht ganz fertiggestellte
Konsulat der République libre de Clairefontaine
 Katarzyna
Górczynska - Tanz-Performance
Das Thema des diesjährigen
Kunstsymposiums und der präsentierten Werke ist das kurze,
aber vieldeutige Wort ID. Auf dem ersten Blick erinnert es
an die Abkürzung von Identität – ein Komplex
von verschiedensten Kategorien und Zugehörigkeiten, die
man im Laufe seines Lebens trifft und als eigene internalisiert.
ID kann jedoch auch für Identifizierung stehen. Das Wort
verknüpfen wir mit einem aktiven Schaffen einer individuellen
Sammlung von Ideen und Werten, mit denen man sich bewusst
identifiziert. ID beinhaltet ebenfalls ein Element der menschlichen
Psyche – Id (Es), das Sigmund Freud neben Ego (Ich)
und Superego (Über-Ich) aufzählte und beschrieb.
Mit diesem Begriff bezeichnete Freud jene unbewusste Struktur,
deren Inhalt psychischer Ausdruck der Instinkte, Bedürfnisse
und Affekte ist. Das Es ist primär, steckt tief in der
Psyche und steuert unser Verhalten, ohne Rücksicht auf
die gesellschaftlichen Normen. Letztendlich erinnert ID an
das englische Wort, das nichts anderes als Ausweis bedeutet.
Die denkmalgeschützte Architektur, mit Spuren ihrer historischen
Funktionen und einer ganz anderen gegenwärtigen Bestimmung
wird zu einem Ort der kritischen Reflexion auf einem Schnittpunkt
symbolischer Achsen: der europäischen Geschichte und
persönlichen Biografie, Vergangenheit und der fließenden
Gegenwart, internalisierter Identität und Selbstbestimmung,
der Heimat und des ausgewählten Wohnorts.

Georg
Ritter -UFO
Während des siebentägigen
Symposiums haben sich elf Künstlerinnen und Künstler
aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Luxemburg,
und Singapur in der denkmalgeschützten Tabakfabrik Vierraden,
nahe der polnischen Grenze, über die Vielschichtigkeit
des Themas ID – Identität/Identifikation –
ausgetauscht und zusammen gearbeitet. Der monumentale, fünfgeschossige
Speicher der Tabakfabrik diente dabei gleichermaßen
als Inspirationsquelle wie auch als Arbeitsplatz für
die Teilnehmer, um hier ihre ortsspezifischen Werke bzw. Werkprozesse
zu schaffen.

Roland
Geissel - 500 Postkarten
Teilnehmende KünstlerInnen:
Pavel Bownik (PL), Slawomir Brzoska (PL), Marié Hélène
Fabra (F),
Jerry Frantz (L), Roland Geissel (Singapur), Katarzyna Górczynska
(PL),
Rafal Górczynski (PL), Ksawery Kaliski (PL),
Malgorzata Kopczynska (PL), Georg Ritter (A),
Veit Stratmann (F), Dawid Szafranski (PL), Moritz Wiedemann
(D)
.„Ich
bin tief überzeugt, dass das Projekt Oder | Odra
ID dank seiner innovativen Form eine große Chance
hat, nicht nur einen internationalen, sondern auch generationsübergreifenden
und interdisziplinären Austausch zu initiieren,
am Gestalten der modernen deutsch-polnischen Beziehungen
teilzuhaben und das kulturelle Angebot von allen drei
Städten anzureichern.“
Joanna Warsza. assoziierte Kuratorin der 7. Berlin Biennale
und Kuratorin des georgischen Pavillons bei der 55.
Biennale von Venedig |
Symposium und Ausstellung
Oder|Odra – preMeditationen – ID wurden organisiert
von dem Verein kunstbauwerk e.V. Berlin/Schwedt in Zusammenarbeit
mit der Fakultät für Bildhauerei und Performative
Kunst der Universität der Künste in Posen,

mit freundlicher Unterstützung der Stadt Schwedt und
des Landkreises Uckermark sowie dem Kulturministerium von
Luxemburg.

Kuratiert von Prof. Slawomir Brzoska und Patrick Huber
Projektleitung Radoslaw Kosiada
Eine Präsentation der Arbeiten in Berlin ist für
November/Dezember 2013 in Zusammenarbeit mit NIKE Polnische
Unternehmerschaft e.V. - Berlin geplant.
Dem diesjährigen
Symposium ging in 2012 ein Prolog vorweg.
Die Broschüre zu dem Prolog können Sie sich
hier herunterladen. |
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